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Dieses Buch erzeugt Glücksgefühle beim Lesen − wenn man sie denn will und wenn man dafür offen ist. Dann aber empfindet man wirklich "Das Glück der kleinen Augenblicke". Darum geht es nicht nur in dem Roman von Thomas Montasser, sondern so lautet auch der gleichnamige Titel eines Manuskriptes, welches in der Handlung des Buches einer jungen italienischen Lektorin, Marietta Piccini, die in einem kleinen Londoner "Verlag für schöne Literatur" arbeitet, zufällig in die Hände fällt. Es handelt von einem jungen Mann Namens Paul Swift, dessen Leben komplett aus den Fugen gerät, doch je mehr Unglück ihm passiert, umso mehr sieht er das Gute. Sofort ist das Interesse der Bücherenthusiastin Marietta geweckt, aber sie hat ein Problem: Das Werk ist unvollendet und der Verfasser unbekannt. Die Lektorin will ihn um jeden Preis finden und auf der Suche nach ihm wird ihr schnell klar, dass jener Paul Swift der Autor selbst ist. Der wiederum ist ebenfalls auf der Suche nach seinen Textseiten. Quer durch London beginnt die Jagd der Lektorin nach dem jungen Mann, der unbeirrbar auch im Schlechtesten noch das Positive zu erkennen vermag. So muss sie sich ausführlich mit dem Begriff Glück und was es für jeden persönlich bedeutet, auseinandersetzen und dieser Frage muss sich damit unweigerlich auch der Leser stellen, der damit schnell zum Nachdenken über die eigene Glücksdefinition kommt.
Innerhalb der Handlung fügt sich die gekonnte Verbindung der zwei Erzählebenen 'Buchinhalt' und 'Suche nach dem Autoren' nach und nach immer mehr zu einem Ganzen, bei dem erst im Laufe der Zeit klar wird, wie der Roman von Paul Swift längst in die Realität übergegangen ist. Wer dem Thema "Glück" offen gegenübersteht, der wird schnell süchtig nach diesem Buch und will wissen, wie es weitergeht. Das Ende ist dann überaus 'glücklich' und fast schon ein wenig kitschig, aber das tut dem zufriedenen Strahlen beim Lesen keinen Abbruch.
Dass der Autor dieses Buches nicht aus England kommt, erstaunt, doch Thomas Montasser, der als Journalist und Universitätsdozent arbeitete, lebt und arbeitet in München, wo er mit seiner Frau eine kleine Literaturagentur betreibt − und hoffentlich "das Glück der kleinen Augenblicke" genießt.
20. September 2017