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Himbeeren mit Sahne im Ritz

Zelda Fitzgerald − Geschichten über Frauen der Zwanziger Jahre

Von Cordelia Albert

Die Roaring Twenties, die "Goldenen Zwanziger", sind literarisch mit keinem Paar so eng verbunden wie mit Zelda und Francis Scott Fitzgerald. Während Scott mit seinen Werken wie "Der große Gatsby" Sittengemälde der damaligen Zeit schuf, war Ehefrau Zelda vor allem als seine  Muse bekannt. Legendär ist das schlagzeilenreiche Privatleben des Glamourpaares, das durch Überfluss, Partys und Eskapaden gekennzeichnet war und für beide tragisch endete − Scott starb alkoholabhängig und verarmt mit nur 44 Jahren, Zelda 48-jährig bei einem Feuer in einer Nervenheilanstalt. 

Aber Zelda Fitzgerald war mehr als nur die Inspirationsquelle für viele von Scotts Figuren, mehr als die glamouröse und schillernde Südstaatenschönheit. Denn auch sie war insgeheim als Schriftstellerin tätig. Doch wurde sie von ihrem Ehemann als Konkurrenz gefürchtet, er benutzte ihre Ideen für seine Werke und sie verkauften Zeldas Geschichten für mehr Geld unter seinem Namen. Allerdings wurde im Laufe der letzten Jahrzehnte immer deutlicher klar, dass auch Zelda Fitzgerald schriftstellerisch tätig war. Die Zusammenstellung  ihrer Erzählungen, die nun auch in deutscher Erstübersetzung erschienen sind, rückt sie schließlich endgültig in ein neues Licht. Ihre Geschichten, veröffentlicht unter dem Titel "Himbeeren mit Sahne im Ritz", riefen bei Lesern wie bei der Kritik gleichermaßen große Begeisterung hervor. 

Im Mittelpunkt der elf Erzählungen über elf verschiedene Heldinnen stehen immer Frauen wie Zelda selbst: eigensinnige und eigenständige Persönlichkeiten, die das Lebensgefühl der damaligen Zeit zwischen Glamour, Moderne und Abgrund verkörpern. Sie fühlen sich auf einem Ozeandampfer ebenso zu Hause wie im Ritz oder auf den Champs-Élysées, sie wollen nach Hollywood oder auf den Broadway, sie kämpfen mit Konventionen und traditionellen Rollenvorstellungen und träumen von ihrem großen Auftritt. Zelda Fitzgerald beschreibt das Frauenbild der Roaring Twenties in mitreißenden Studien aus ihrer Sicht, der Sicht einer modernen Frau, und zieht uns magisch in ihre schillernde Welt. Dabei finden sich zahlreiche autobiographische Anklänge, die im Nachwort von Felicitas von Lovenberg nochmals verdeutlicht und erläutert werden.

01. Februar 2017

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