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Floaters – im Sog des Meeres

Der Kampf um Plastikmüll

Von Cordelia Albert

Inzwischen kennen wir leider alle diese Bilder: Vermüllte Strände, die voller Plastik sind, Meerestiere die sterben, weil sie sich im herumschwimmenden Abfall verfangen oder ihn gefressen haben und sogar ganze Teppiche aus Müll, die in den Ozeanen treiben sind Realität. Dieser Thematik hat sich die Schriftstellerin Katja Brandis angenommen und darüber mit „Floaters – im Sog des Meeres“ einen spannenden Jugendroman geschrieben.

Im Mittelpunkt des Buches, das hauptsächlich im Jahr 2030 spielt, stehen drei junge Menschen: Die Zwillinge Malika und Danílo aus Deutschland, die während einer Weltumsegelung mit den Eltern sozusagen auf dem Meer groß geworden sind, und der Indonesier Arif, der zwar klug ist und viel Potenzial hat, aber als einfacher Fischer Geld für seine Eltern und Geschwister verdienen muss. Sie alle werden sich – auf unterschiedlichen Seiten – auf dem Meer treffen.

Denn dorthin zieht es die Zwillinge zurück: Nach dem Abitur erfahren Malika und Danílo vom Projekt eines reichen Unternehmers, bei dem versucht werden soll, mit drei umgerüsteten Schiffen den Müll eines riesigen Plastikstrudels aus dem Pazifik zu fischen und zu recyceln. Dank ihrer Hartnäckigkeit werden sie Teil der Expedition. Doch der Abfall ist begehrt und noch mehr Schiffe werden von dem Müllstrudel angezogen: Da sind einerseits kleine, friedliche Müllsammler, aber auch kommerzielle Verwerter großer Firmen, denen die Umwelt egal ist, die nur teure Rohstoffe herausfiltern, den Rest wieder ins Wasser werfen und jeden Mitbewerber gnadenlos bekämpfen und rammen. Und dann sind da die Piraten, die wiederum alle anderen Schiffe ausrauben. Arif ist inzwischen einer von ihnen, denn nach einem Überfall konnte er nur überleben, indem er selbst zum Piraten wurde. Als die Seeräuber von der Expedition erfahren, wollen sie den Unternehmer als Geisel nehmen, um Lösegeld zu erpressen. Da sie ihn jedoch nicht finden, kidnappen sie Malika, Danílo und zwei weitere Crewmitglieder. Doch die brutalen Entführer haben nicht mit Arif gerechnet, der in seinem Inneren nicht nur ein guter Mensch geblieben ist, sondern sich unsterblich in Malika verliebt hat. Als sie alle auf die als Schmugglerparadies genutzte ehemalige Bohrinsel Floater Town kommen, beginnt ein dramatischer Kampf ums Überleben.

Passend zu den drei Protagonisten und der Zielgruppe des Buches wählt die Autorin eine junge Sprache und Denkweise, zeigt die Gefühle, die Unreife und Unsicherheit der Personen, aber auch, wie überfordert und gleichzeitig stark sie durch die außergewöhnlichen Erlebnisse sind. Sehr witzig sind dabei beispielsweise die Beschreibungen, wenn Arif immer wieder versucht, die in geschenkten amerikanischen Zeitschriften gelesenen Ratschläge auf sein Leben zu übertragen, weil sie natürlich meistens nichts passen. Katja Brandis schafft sehr interessante, starke Frauenpersönlichkeiten und auch bei den anderen Figuren des Buches skizziert sie eine feine Charakteristik, die die gegensätzlichen guten und schlechten Seiten zeigt, die in den Menschen vereint sind. Das Buch hat eine spannende Handlung, die eine Liebesgeschichte und eine Beschreibung über Familienbindung beinhaltet und sich detailliert mit dem Thema Müll im Meer auseinandersetzt und was er für die Umwelt, die Tiere und letztendlich für uns bedeutet.

Die Schriftstellerin Katja Brandis hat schon mehr als 50 Bücher veröffentlicht, die Hälfte davon Jugendromane und Serien, wie beispielsweise ihr aktueller Fantasie-Erfolg „Woodwalkers“.    

20. November 2018

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