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Es ist eine interessante Entwicklung dieses Jahres, dass so oft Bücher über Flora und Fauna die Verkaufslisten in 2017 anführten. Wer hätte gedacht, dass sich so viele Menschen für Bäume, den Wald oder Bienen interessieren!
Umso erstaunlicher ist es, dass der Titel von Ewald Weber „Das kleine Buch der botanischen Wunder“ bereits im Jahr 2012 erschienen ist ̶ ein Vorreiter sozusagen, der schon vor dem großen Boom in den Regalen auf die Faszination der Natur hinwies. In seinem Werk nimmt der Autor seinen Leser „mit auf einen Streifzug durch die Besonderheiten des Pflanzenreichs“. Der 1960 geborene promovierte Botaniker, der an der Universität Potsdam lehrt, zeigt auf, dass Pflanzen im Gegensatz zur allgegenwärtigen Meinung sehr wohl ein aktives Leben haben, das sich aber erst in der richtigen Geschwindigkeit betrachtet, offenbart. In einer Sammlung von Essays beschäftigt sich Weber mit Artenreichtum, Wachstum, Vermehrung, dem Zusammenleben verschiedener Arten und spricht auch das Thema Pflanzenschutz an.
Der Leser lernt im Laufe der Kapitel nicht nur die größten vorkommenden Pflanzen kennen ̶ hinsichtlich der Höhe, der Breite, dem Gewicht der Früchte usw., sondern auch die kleinsten werden ihm vorgestellt. Er erfährt Interessantes über Artenvielfalt und Verbreitung und allerhand erstaunliche Eigenschaften, die Ewald Weber anhand von gut nachvollziehbaren Experimenten erklärt. All diese Informationen sind natürlich oft sehr wissenschaftlich geprägt, weshalb der Leser ein gewisses Interesse für Biologie und besonders die Pflanzenwelt mitbringen sollte. Dann aber eröffnet sich einem eine unbekannte Welt: Je mehr man sich in die Materie begibt und je mehr faszinierende Details man liest, umso größer wird die Ehrfurcht vor den Wundern der Natur. Und dem entsprechend ist es dann auch keine Überraschung, dass auch in diesem Buch am Ende der Natur- und Artenschutz eine große Rolle spielt.
13. Dezember 2017